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Surströmming/Stinkefisch

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Surströmming: Der Fisch, der besser schmeckt als er riecht
Dem Surströmming eilt ein Ruf voraus, der mindestens so übel ist wie sein Geruch. Doch Kenner wissen: Der saure Hering, so die Übersetzung,auf Deutsch besser bekannt als Stinkefisch, schmeckt nicht so schlecht wie er riecht. Man isst ihn meist als „tunnbrödklämma“, in dem typischen dünnen norrländischen Brotfladen, weich oder hart, zusammen mit geschnittenen oder zerdrückten Mandelkartoffeln, gehackten Zwiebeln, manche nehmen auch „gräddfil“ (eine Art saure Sahne) dazu und Tomaten.

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Milchsäuregärung: eine uralte Konservierungsmethode
Warum riecht der Fisch so schlecht? Er wird durch Milchsäuregärung konserviert. Milchsäuregärung ist eine seit Jahrtausenden bekannte Konservierungsmethode. Gerüchte sagen, der Surströmming in Schweden gehe auf Salzmangel durch die Kriegführung Gustav Vasas zurück. Jedenfalls wird er seit dem 16. Jahrhundert in Schweden gegessen.

Hergestellt wird Surströmming aus ausgewachsenen, laichbereiten Ostseeheringen. Diese werden im Frühjahr gefangen, gewaschen, gesalzen und mitsamt der Eingeweide in offene Gefäße gelegt. Der Gärungsprozess entsteht durch die eigenen Enzyme und Bakterien. Im Juli wird der Fisch in Konservendosen verpackt und gärt dort weiter – deshalb sind die Dosen ausgebeult. Sie dürften auch nicht im Flugzeug mitgenommen werden. Offizielle Surströmming-Premiere ist jeweils der dritte Donnerstag im August.

Eine Spezialität der Norrlandsküste
Auch unter den Schweden sind nicht alle Surströmming-Fans. Die einen meinen, dass einmal im Leben reicht, andere schwören auf Surströmming als Delikatesse. Eine Tradition ist es vor allem an der Höga Kusten und der gesamten Norrlandsküste. Die Surströmming-Premiere wird gemeinsam mit anderen Fischfreunden genossen, dazu wird Bier oder Schnaps getrunken. Auch die Produzenten dieser Delikatesse für Eingeweihte sitzen an der Küste zwischen Gävle im Süden und Kalix im Norden.

Dose öffnen: Vorsicht vor Spritzern!
Wer selbst Surströmming servieren will, muss sich auf den kräftigen Gestank und den Überdruck beim Öffnen der Dose gefasst machen. Die spritzende Lake möchte niemand auf seiner Kleidung haben. Ein Trick ist deshalb, sich in eine Plastiktüte zu kleiden und die Dose unter Wasser zu halten. Vor dem Servieren wird der Fisch gewaschen. Gräten und Eingeweide werden entfernt. Der Geschmack ist salzig. Zusammen mit den anderen Zutaten ergibt dies, für den, der es mag, ein rundes Gaumenerlebnis. Es ist sinnvoll, die Nachbarn zu einem Surströmming-Essen mit einzuladen oder zumindest vorzuwarnen, insbesondere außerhalb Schwedens. So vermeidet man komische Blicke, merkwürdige Fragen nach dem Wohlergehen nicht anwesender Familienmitglieder und Polizeieinsätze wegen vermeintlichen Leichengeruchs.

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Im Oktober 2012 reisten wir zum ersten Mal gemeinsam nach Schweden. Seitdem sind wir vom Land der Elche und rot-weißen Holzhäuschen verzaubert. Verzaubert von der eindrucksvollen Landschaft mit ihren zahlreichen Wäldern und Seen. Verzaubert von der Stille... Weiterlesen

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