Häufig fragen uns Freunde und Bekannte, welche Reisezeit für deinen Urlaub in Schweden am besten ist. Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten: Das hängt davon ab, welche Art Urlaub du bevorzugst. Für Sommerurlauber und Wassersportler empfehlen sich die warmen Monate Juni bis August. Wenn du hingegen Schnee liebst oder gerne Ski fährst, solltest du zwischen Dezember und Februar nach Schweden reisen, z. B. nach Åre oder Idre.
Das folgende Diagramm zeigt die jährlichen Durchschnittstemperaturen von Berlin (Deutschland), Malmö (Südschweden), Stockholm (Mittelschweden) und Kiruna (Nordschweden). Wie du sehen kannst, sind die Temperaturunterschiede zwischen Berlin, Malmö und Stockholm gering. Dagegen ist es in Kiruna meist 5 bis 15 Grad kälter als in der deutschen Bundeshauptstadt.
Maximale Temperaturen in Malmö, Stockholm, Kiruna und Berlin
Minimale Temperaturen in Malmö, Stockholm, Kiruna und Berlin
Juni bis August zieht es die meisten Urlauber nach Schweden
Wann zieht es die meisten Urlauber nach Schweden? In den Sommermonaten Juni, Juli und August. Das zumindest geht aus einer Statistik von VisitSchweden.com hervor – die offizielle Webseite des Reiselandes Schweden. Demnach reisten im Juni 2015 etwa 1,7 Millionen Urlauber nach Schweden. Im Juli 2015 verzeichnete Schweden knapp 3,7 Millionen Urlauber, das sind rund 2 Millionen mehr als im Monat zuvor. Im August 2015 ebbte der Zustrom der Reisenden wieder etwas ab: VisitSchweden.com zählte ungefähr 2,6 Millionen Erholungssuchende. Wenn du ungestört sein möchtest, solltest du im Winter nach Schweden reisen. Im Januar 2015 verbrachten gerade einmal gut 650.000 ihren Urlaub in Schweden.
Übrigens, die Schweden haben zwischen Juni und August Urlaub. Zum einen wegen der fast zehn Wochen Schulferien, zum anderen wollen die Schweden baden, im Garten sitzen und einfach draußen sein. Das geht meistens nur im Hochsommer. Viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen stellen in dieser Zeit Studenten als Urlaubsvertretungen ein, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Deutsche reagieren immer ganz ungläubig, wenn ich in Arbeitsrechtsseminaren die Urlaubsregelungen in Schweden erkläre“, erzählt Eva Häußling von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.
Sonnenstunden und Mitternachtssonne
Die Monate mit den meisten Sonnenstunden sind Mai, Juni und Juli. In dieser Zeit geht die Sonne erst spät unter – in nördlichen Bereichen wie Schwedisch Lappland versinkt sie wochenlang gar nicht hinter dem Horizont. Stattdessen weicht die Dunkelheit der Nacht einem diffusen Licht. Dieses Naturphänomen nennt sich Mitternachtssonne. Es entsteht, wenn sich im Frühling der Neigungswinkel der Erdachse zur Sonne verändert. Zur Sommersonnenwende am 21. Juni ist die Neigung am höchsten, was dazu führt, dass die Sonne nicht untergeht. Die Skandinavier nehmen dieses Naturschauspiel als Anlass zum Feiern: Die Schweden tanzen am Mittsommertag, der laut Gesetz auf den Samstag zwischen dem 20. und 26. Juni fällt, um die Mittsommerstange, lachen und trinken Kräuterschnaps bis in den nächsten Morgen.
Winterdunkelheit
Während im Sommer auch nachts die Sonne scheint, lässt sie sich im Winter in Nordschweden lange Zeit gar nicht blicken. Dafür erscheinen in den dunklen Monaten Polarlichter, auch bekannt als Nordlichter. Sie leuchten üblicherweise rot, grün, blau oder gelb am Himmel. Ich habe diese mystischen Lichterscheinungen leider noch nicht mit eigenen Augen gesehen, aber sie stehen ganz oben auf meiner Reiseliste.
In Süd- und Mittelschweden wird es am Tag nur ein paar Stunden hell. Trotzdem ist Schweden auch im Winter eine Reise wert: Du hast Schneesicherheit und kannst Schwedens Skipisten unsicher machen. Nach der sportlichen Betätigung kehrst du in die Unterkunft zurück und genießt die Winterdunkelheit bei einem heißen Glögg vor dem Kamin.